Die gegenwärtige Konkurrenz zwischen Print und E-Publikation: Wie verhalten sich beide Domänen in Zukunft zueinander?
Unsere Medienlandschaft unterliegt einem ständigen Wandel und seit der “Digitalen Revolution” ab dem Ende des 20. Jahrhunderts entstehen und verschwinden immer mehr Formate. Ein grundlegender Unterschied zwischen verschiedenen Medien ist derzeit die Unterscheidung zwischen analogen und digitalen Angeboten.
Es sind vor allem unterschiedliche Materialien, Papier und Datensätze, die im Augenmerk vieler Beobachter stehen. Moderne elektronische Publikationen gelten als aktuell, flexibel und auch umweltverträglich. Traditionelle Veröffentlichungen hingegen genießen einen guten Ruf bezüglich Seriosität, Nostalgie und Netzunabhängigkeit.
Doch sind aus Papier hergestellte Bücher und Zeitungen tatsächlich nur etwas für hoffnungslose Romantiker? Werden E-Texte zukünftig den klassischen Buchdruck nahezu ersetzen? Dieser Essay erläutert Aspekte der einzelnen Publikationsmedien und Materialien und zeigt, dass auch in Zukunft beide Seiten ihre Daseinsberechtigung haben werden.
Definition des E-Publishings und seine Voraussetzungen
Publizieren, also der Öffentlichkeit etwas bekanntmachen, ist ein Begriff, von dem viele Menschen zumindest eine vage Ahnung haben. Immerhin ist das Schreiben, Überarbeiten, Drucken und Verteilen von Texten in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. E-Publishing hingegen ist ein jüngerer Begriff und bedarf an dieser Stelle genauerer Erklärung.
Was genau ist E-Publishing?
In ihrem Beitrag “Electronic Publishing” unterscheiden die Bibliothekswissenschaftler Frank Scholze und Werner Stephan zwischen drei verschiedenen Definitionen von E-Publishing:
- Herstellungsorientiert
- Medienorientiert
- Funktionsorientiert
Herstellungsorientierte Erklärungen bezeichnen einen E-Text als solchen, wenn dieser mit Hilfe eines Computers geschrieben, bearbeitet, präsentiert, gespeichert und weiterverteilt wird. Es spielt hier also keine Rolle, ob der Text auf Papier erscheint oder nicht.
Medienorientiert bezieht sich eher auf das gegenwärtige Alltagsverständnis von E-Texten. Hier sind es digitale Endprodukte, die verlegt werden, zum Beispiel Texte auf CD-ROM, DVD-ROM, USB und auch online.
Funktionsorientiert heißt unter anderem, dass dem Hersteller eines Textes mehr Aufgaben zukommen als üblich. Die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger wird dynamischer. Online verfügbare Zeitungsartikel haben beispielsweise oft eine Kommentarfunktion. So kann sich hier schnell und einfach ausgetauscht werden.
Zusammengefasst ergeben die drei Erklärungsansätze folgendes Bild vom E-Publishing:
- Öffentlich
- Digital
- Kommunikativ
- Hersteller- und empfängerbezogen
Das heißt, E-Publishing liegt dann vor, wenn ein Text vom Autor zum Beispiel als PDF erstellt und veröffentlicht wird, um mit den Lesern in Kontakt zu treten.
Die Voraussetzungen für E-Publishing
Die Voraussetzungen für das heutige elektronische Publizieren sind:
- die Entwicklung von elektronischen Texten
- die Entwicklung von mobilem Internet und mobilen Endgeräten
- die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Formate
Quelle: de.statista.com
Bereits ab den 1960er-Jahren wurden Computer als Speichermöglichkeit für Informationen benutzt. Zunächst waren es Disketten, die Daten tragbar machten. Später war es vor allem die Entwicklung des World Wide Web, die E-Texte begünstigte. Mit dem rasanten Anstieg von Smartphones und mobilem Internet ab circa 2007 begann schließlich eine immer größer werdende Aufgeschlossenheit gegenüber elektronischer Medien, auch bei älteren Zielgruppen.
Hier geht’s weiter:
Teil 1 Die Konkurrenz zwischen Print und E-Publikation
Teil 2 Aktueller Stand E-Publishing
Teil 3 Herstellungsunterschiede
Teil 4 Das Buch
Teil 5 Das Magazin
Teil 6 Die Tagespresse und Fazit
Quelle: de.statista.com