Nach sechs Jahren der Restaurierung erstrahlt die Tempeldecke wieder in den vorherrschenden Farben Rot und Gelb.
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Orion, Sothis (= Sirius) und Anukis (von links nach rechts). Über ihnen die Himmelsgöttin Nut, die die Abendsonne verschluckt.
© Ahmed Amin/Ministry of Tourism and Antiquities (MoTA)
Die ägyptische Mythologie besagt, dass der Wüstengott Seth aus Rivalität seinen Bruder Osiris ermordet hat. Dieser wurde daraufhin zum Herrscher über das Totenreich.Seth – in göttlicher Stiergestalt – wurde zur Strafe ein Vorderbein abgeschnitten, das an den Himmel versetzt wurde. Das Bein, und damit Seth selbst, wurde am Himmel an einem Messer aus Feuerstein angepflockt. Das sollte verhindern, dass er in die Unterwelt des Osiris eindringen und diesem noch einmal schaden könnte.Auf astronomischer Ebene ist damit erklärt, warum das Sternbild des Großen Wagens immer sichtbar war und nie unter den Horizont verschwand. Doch das galt nur für die ältere Phase der ägyptischen Geschichte. Zur Zeit des Neuen Reichs, etwa 1300 v.Chr., hatte sich die Erdachse soweit gedreht, dass der Große Wagen doch unter den Horizont verschwinden konnte.Dass dies den Ägyptern nicht verborgen blieb, belegt ein Text aus dieser Zeit, in dem der Gott Thot der Komplizenschaft mit Seth verdächtigt wird. Er soll den Haltepflock so gelockert haben, dass Seth nun doch manchmal in die Unterwelt absteigen konnte.
© Ahmed Amin/Ministry of Tourism and Antiquities (MoTA)
Die späten Tempel der griechisch-römischen Zeit sind „Bibliotheken aus Stein“. Neben den Bildmotiven – hier Nechbet und Wadjet als Geier – enthalten sie umfassende Informationen über das Kult- und Festgeschehen, die religiöse Topografie des Nillandes, Mythen und Göttergruppen sowie Baugeschichte und Raumfunktion. Die Inschriften in Esna gelten als das jüngste zusammenhängende Hieroglyphtextkorpus, das heute erhalten ist.
© Ahmed Emam/Ministry of Tourism and Antiquities (MoTA)
Der Schütze ist eines der Tierkreiszeichen in Esna. Der Tierkreis steht in keiner ägyptischen Tradition, sondern ist Teil der babylonischen Astronomie. Er taucht in Ägypten erst in ptolemäischer Zeit auf und eher als Dekoration von Sarkophagen und Gräbern. In Tempeln ist der Tierkreis selten, wobei es ihn auch auf der Decke von Dendara gibt – der zweiten gut erhaltenen astronomischen Decke aus griechisch-römischer Zeit.
© Ahmed Amin/Ministry of Tourism and Antiquities (MoTA)
Von außen recht unscheinbar, lässt das Innere des Tempelvorbaus in Esna staunen.
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