Mithilfe neuer Radiocarbon-Daten ermittelte das Forscherteam nun ein Alter von etwa 13.000 Jahren für die Ushki-Fundstätten. Damit sind die Ushki nicht älter als die Clovis-Kultur und einige andere frühe Kulturen Nordalaskas. Die Ushkis kommen somit nicht mehr als Vorfahren der Clovis in Frage. Die Clovis-Kultur könnte laut Goebel aber auch aus einer viel früheren Besiedelung Amerikas von Sibirien her entstanden sein, nämlich bereits vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor 24.000 Jahren. Die Forscher hoffen, durch weitere Untersuchungen in Nordost-Asien und Amerika weitere Hinweise zu erhalten.
Die Clovis-Indianer gelten für einen Großteil der Archäologen heute als die ersten Menschen Amerikas. Ihr Name leitet sich von der Ortschaft Clovis im US-Staat New Mexiko ab, in der um 1930 erstmals Speerspitzen und fossile Knochen erjagter Tiere gefunden wurden. Hauptgegner der so genannten Clovis-First-Theorie ist der Archäologe Tom Dillehay, der Fundstücke aus der Ausgrabungsstätte Monte Verde in Südchile auf älter als 14.000 Jahre datiert. Seiner Meinung nach liegen die Ursprünge der amerikanischen Ureinwohner nicht in Nord-, sondern in Südamerika. Die Debatte ist nach wie vor nicht abgeschlossen.