10 Tage untersuchten Taucher und Archäologen von der University of Ulster in Zusammenarbeit mit dem National Museum of Kenya und dem British Institute in Ostafrika, die Gewässer rund um Mombasa Island, Ostafrikas größtem Hafen. Sie benutzten Jahrhunderte alte Landkarten, Sonare und geophysikalische Methoden um den Meeresboden zu vermessen und stießen dabei auf alte Swahili-Siedlungen, die einst vom steigenden Meeresspiegel verschluckt worden waren. Sie fanden auch zwei Segel-Dhows, eine Barke aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, die Ziegel aus Kalkutta (Indien) geladen hatte, und eine portugiesische Fregatte, die Ende des 17. Jahrhunderts im Kampf zerstört wurde und sank. Darüber hinaus entdeckten die Forscher Keramik aus China, Europa und dem Nahen Osten.
All diese Funde beweisen, dass der unter dem Wasser verborgene Küstenstreifen Ostafrikas eine reiche Geschichte bereithält. “Lange Zeit haben sich die Forschungen auf die Stätten konzentriert, die auf dem Lande sichtbar sind, doch da gibt es eben noch dieses andere Erbe, das weggewaschen wurde”, sagt Athman Lali, ein kenianischer Küstenarchäologe. “Es ist wichtig beide zusammen zu bewahren!”
Die ursprünglichen Bewohner dieser Gegend heißen Swahili, vom arabischen Word “Sahel”, was Küste bedeutet. Sie trieben viel Handel mit den Arabern der arabischen Halbinsel und der Gegend vom persischen Golf. 1498 machten portugiesische Seefahrer Mombasa zu ihrem Hauptstützpunkt auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien. 1593 bauten die Portugiesen Fort Jesus mit Blick auf den Hafen. Ein Jahrhundert später baten die Bewohner den Sultan von Oman um Hilfe, der daraufhin das Fort zwei Jahre lang erfolgreich belagerte. Während dieser Zeit verloren die Portugiesen vier ihrer Schiffe. Eins davon glauben die Archäologen jetzt wieder entdeckt zu haben.
Die Archäologen wollen das Schiff nicht heben, sondern es liegen lassen und somit für die Zukunft bewahren.
Birgit Stöcklhuber