Die älteste bisher bekannte Siedlung der Welt haben israelische Forscher am See Genezareth entdeckt. Das fast 20.000 Jahre alte Hüttendorf wurde offenbar von Fischern bewohnt, berichten Wissenschaftler der Universität Haifa.
Die Forscher um den Archäologen Dani Nadel fanden die Überreste des Dorfes, als das Wasser des Sees während einer Dürre besonders niedrig stand. Nadel und sein Team gruben mehr als ein halbes Dutzend Hütten aus, deren Umrisse teilweise klar zu erkennen sind. Die Hütten sind übersät mit Überresten von Früchten und Knochen verschiedener Tiere. Die Forscher fanden zudem zahlreiche Fischgräten, weshalb sie vermuten, dass die Bewohner der Hütten Fischer waren.
Die Hütten lagen dicht beieinander und hatten ein Gerüst aus Eichenholz und Tamarisken. Zwischenräume in den Wänden stopften seine Bewohner mit Büschen und Gras. Die Forscher fanden außerdem Feuerstellen und Werkzeuge aus Knochen.
Das Dorf wurde vor etwa 19.400 Jahren bewohnt, ergaben Analysen mehrerer Labors. Das ist mehr als 9.000 Jahre bevor die ersten Menschen Getreide anbauten und Tiere domestizierten, erklärt Nadel.
Zu den Funden gehören auch die Überreste eines Mannes. Er war 1.73 Meter groß und starb mit etwa 40 Jahren. Seine Hände fanden die Forscher gekreuzt auf seiner Brust.
ddp / bdw – Andreas Wawrzinek