Die Meereswissenschaftler des National Institute of Ocean Technology in Madras behelfen sich hier mit dem Aufnehmen akustischer Abbildungen und der Nutzung von Baggern, um Gegenstände zu bergen. Einer dieser geborgenen Gegenstände ? ein Stück Holz mit tiefen Rissen ? konnte mit Hilfe der Radiocarbondatierung auf ein Alter von über 9.000 Jahren geschätzt werden.
Der indische Minister für Ozeantechnologie, Murli Manohar Joshi, sprach vor Journalisten vom Vorkommen nicht nur symmetrischer, von Menschenhand gemachter Gegenstände, sondern auch von einem alten Flussbett am Meeresgrund, das sich über neun Kilometer hinzieht und an dessen früheren Ufern Artefakte gefunden wurden. Kritiker sind hingegen skeptisch und weisen darauf hin, dass der Minister schon öfter Anzeichen einer frühen indischen Kultur überbewertet habe. Andere sind zurückhaltend und fordern weitere wissenschaftliche Untersuchungen, bevor sie Schlüsse ziehen.
Die Harappa-Kultur, die ihren Namen nach der ersten entdeckten Stadt dieser Kultur hat, gehört zur Induskultur. Die Induskultur ist eine der größten, aber auch eine der bisher immer noch rätselhaftesten Kulturen des Altertums. Bekannt ist sie seit Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
Man weiß, dass die Menschen dieser Kultur Handel mit den bekannten Völkern der damaligen Welt, etwa den Mesopotamiern, trieben und dass sie bereits eine Schrift besaßen. Diese gehört allerdings bis heute zu den großen Rätseln der Archäologie. Da sich die allermeisten Inschriften auf Siegeln und Amuletten befinden, sind die meisten Sprachdenkmäler sehr kurz. Die Schrift ist keine alphabetische, sondern eine Zeichenschrift, und über die Gesamtanzahl der Zeichen sind die Wissenschaftler uneins. Bisher ließ sich diese Kultur ab etwa dem 3. Jahrtausend v. Chr. mit Sicherheit nachweisen. Spuren, die schon ab etwa 7.000 v. Chr. auf diese Kultur verweisen, wären also eine Sensation.