Die Wissenschaftler untersuchten außerdem das Parkinsonrisiko bei verschiedenen Berufsgruppen wie Ärzten, Bauarbeitern, Metallarbeitern oder in der Landwirtschaft Beschäftigten. Dabei zählten sie die häufigsten Krankheitsfälle in der Gruppe der Mediziner. Für landwirtschaftliche Arbeiter dagegen ergab sich überhaupt kein erhöhtes Parkinsonrisiko im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ? eine Erkenntnis, die im Widerspruch zu früheren Studien steht.
Die Wissenschaftler warnen davor, aus ihren Ergebnissen vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Sie hätten bisher lediglich eine Verbindung zwischen Parkinson einerseits und Bildung und Beruf andererseits gefunden. Wie die drei Faktoren im Detail zusammenhängen, müsse noch erforscht werden. Der scheinbare Einfluss des Berufes könnte etwa reiner Zufall sein oder einen indirekten Zusammenhang aufzeigen: Mehr körperliche Betätigung bei der Arbeit etwa auf einer Baustelle oder als Landwirt könnte vor Parkinson schützen. Umgekehrt könnte es aber auch sein, dass Menschen mit einer Veranlagung für die Krankheit sich unbewusst für Berufe entscheiden, die weniger körperlich anstrengend sind.
Ein mögliches Verbindungsglied zwischen Bildung und Parkinson könnte dagegen Dopamin sein, mutmaßen die Forscher. Dieses Hormon kommt im Gehirn von Parkinsonpatienten in viel zu geringer Konzentration vor, was die typischen Symptome wie Schüttellähmung mit verursacht. Laut Meinung der Forscher haben manche Menschen möglicherweise schon lange vor Krankheitsausbruch einen gewissen Dopaminmangel, der sie eher ruhig zuhause lernen lasse, als zu einem ausschweifenderen Leben verleite. Die Krankheit könnte demnach lange vor den ersten Symptomen auf subtile Weise das eigene Verhalten beeinflussen. Dadurch ergebe sich letztendlich der Eindruck, dass Bildung ein Risikofaktor für Parkinson ist, vermuten die Forscher.