Diese Nischen für Haar-Stammzellen konnten jetzt Forscher um Emi Nishimura von der Kyoto University in Japan aufspüren. In transgenen Mäusen fanden sie Zellen im unteren Teil des Haarwulstes, die die Voraussetzungen für eine Stammzelle erfüllen. Die Forscher beobachteten, dass die Stammzellen am Beginn der Wachstumsphase eines Haares aktiv wurden und Melanozyten bildeten. Diese produzieren dann den Farbstoff der Haare, das Melanin.
Am Grund der Haarzwiebel entstehen gleichzeitig aber auch so genannte Verstärker-Stammzellen. Herrscht beim Nachbarhaar ein Mangel an Stammzellen, so kann ein Teil der Verstärker-Stammzellen hinüber wandern und auch diesem Haar wieder Farbe geben. Sie dienen also dazu, die Nischen anderer Haarfollikel zu füllen. So konnten die Forscher zeigen, dass nach einigen Wachstumszyklen aus einem grauen oder weißen Haar wieder ein farbiges werden kann.
Verstärker-Stammzellen, die ihre Nische verlassen, müssen jedoch keine neue Nische aufsuchen. Tatsächlich können sie auch zu farbgebenden Zellen in der Oberhaut werden. Einige der transgene Mäuse trugen deswegen Hautverfärbungen rund um den austretenden Haarschaft.