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Wiederholte Schmerzerfahrungen machen Neugeborene schmerzempfindlicher

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wiederholte Schmerzerfahrungen machen Neugeborene schmerzempfindlicher
Neugeborene reagieren bereits in ihren ersten Lebenstagen sehr empfindlich auf Schmerzen: Säuglinge, die schmerzvolle Prozeduren über sich ergehen lassen mussten, leiden stärker und rechnen auch eher mit Schmerzen als Altersgenossen ohne derartige Erfahrungen. Das berichten kanadische Ärzte in der Fachzeitschrift “JAMA” (Bd. 288, S.857).

Die Mediziner um Anna Taddio vom Kinderkrankenhaus in Toronto untersuchten Neugeborene, denen in den ersten 24 bis 36 Stunden ihres Lebens mehrfach schmerzhaft Blut aus der Ferse entnommen werden musste. Derartige Blutproben brauchen Ärzte, wenn die Mutter unter Diabetes leidet, um den Blutzuckergehalt der Babys zu verfolgen.

24 Stunden nach der Geburt nahmen die Mediziner im Rahmen einer Routineuntersuchung von den Säuglingen eine Blutprobe aus der Hand. Babys, die zuvor mehrfach gepiekst worden waren, reagierten dabei viel stärker auf den Schmerz als Säuglinge ohne Schmerzerfahrung. Sie zeigten sogar schon schmerzerfülltes Verhalten, bevor sie überhaupt gestochen wurden: Sie weinten und verzogen das Gesicht, wenn die Schwester bloß die Hand desinfizierte.

“Das ist die erste Studie, die auch die Reaktionen von Neugeborenen auf einen zu erwartenden Schmerz betrachtet”, erklärt Taddio. Das von den Forschern beobachtete Verhalten bestätigt Einzelberichte darüber, dass Säuglinge übersensibel auf Schmerzen reagieren und einen Schmerz erwarten können. Da viele Neugeborene aus medizinischen Gründen schmerzhafte Prozeduren über sich ergehen lassen müssen, sei es für Mediziner wichtig zu verstehen, wie die Babys darauf reagieren und wie sie Schmerzen lindern könnten, so Taddio. Noch vor 15 Jahren operierten manche Chirurgen ihre kleinen Patienten fast ohne Betäubung ? in der Annahme, Neugeborene empfänden keinen Schmerz.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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