Ob eine Wunde ohne Komplikationen heilt oder nicht, hängt unter anderem von der Stärke des Blutflusses durch das beschädigte Gewebe ab. Forscher der kanadischen Forschungsgesellschaft in Winnipeg haben nun eine einfache Methode zur Überwachung des Blutflusses gefunden. Die Wunde wird dabei mit einem Laserstrahl beleuchtet, und das durch Streuung an der Oberfläche entstehende Interferenzmuster heller und dunkler Flecken mit einer Kamera überwacht. Aus der Bewegungsrate dieser Flecken kann dann direkt die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes berechnet werden.
Das von Michael Smith und seinen Kollegen entwickelte Verfahren braucht nichts außer einem handelsüblichen, kompakten roten Laser sowie einer Digitalkamera mit hoher Auflösung. Wenn der Laserstrahl auf die raue Oberfläche eines biologischen Gewebes trifft, so wird er von dieser gestreut. Das dabei entstehende Interferenzmuster kann dann mit der Kamera aufgefangen und von einem Computer analysiert werden.
Dieses Muster besteht aus hellen und dunklen Flecken, die durch Überlagerung von an unterschiedlichen Orten der Oberfläche gestreuten Wellen des Strahls entstehen. Die Bewegung von Blutzellen durch das Gewebe führt nun dazu, dass sich die Flecken auf dem aufgefangenen Bild bewegen.
Durch die Analyse der Filmaufnahmen dieser Bewegung lässt sich die Geschwindigkeit des Blutflusses bestimmen, so Smith. Dazu muss die Bewegung der Flecken nur über einen Zeitraum von etwa einer Sekunde verfolgt werden. In Pilotexperimenten haben die Forscher ihr Verfahren bereits erfolgreich an einem menschlichen Finger und einer Laborratte erprobt.
Mitteilung des National Research Council Insitute for Biodiagnostics Stefan Maier