Menschen mit erhöhtem Blutdruck haben ein weniger gut durchblutetes Gehirn. Das kann bei Alzheimerpatienten zu einer Verstärkung der Beschwerden führen, berichten Forscher um Cyrus Raji von der Universität von Pittsburgh. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung, bei der sie mit der Magnetresonanztomographie den Blutfluss im Gehirn sichtbar machten, präsentierten die Forscher auf der Fachtagung der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika in Chicago.
Die Forscher untersuchten bei Menschen mit und ohne
Bluthochdruck den Blutfluss im Gehirn. Unter den Teilnehmern der Studie waren 20 Alzheimerpatienten, die Hälfte von ihnen hatte einen erhöhten Blutdruck. Außerdem untersuchten die Wissenschaftler 48 gesunde Erwachsene, davon 38 mit erhöhtem Blutdruck, und 20 Erwachsene mit geringen kognitiven Schwächen, die Hälfte davon ebenfalls mit Bluthochdruck. Bei diesen Probanden gingen die Mediziner von einem Übergangsstadium von den normalen altersbedingten Defiziten des Gehirns zu einer
Demenz aus. Beeinträchtigt sind Sprache, Aufmerksamkeit und logisches Denkvermögen.
Bei allen Patienten mit Bluthochdruck maßen die Forscher auch eine deutlich verringerte Durchblutung des Gehirns. Am geringsten war die Durchblutung bei den Alzheimerpatienten mit Bluthochdruck. Aber auch in der Gruppe der ansonsten gesunden Erwachsenen hatten die Bluthochdruckpatienten ein deutlich schlechter durchblutetes Gehirn als Probanden mit normalem Blutdruck. “Diese Studie zeigt, dass ein guter Zustand der Gefäße auch gut für das Gehirn ist”, erklärt Oscar Lopez, Co-Autor der Arbeit. Auch wenn Bluthochdruck keine direkte Ursache für Alzheimer ist, sei es doch für Menschen mit der Krankheit sehr wichtig, den Blutdruck untersuchen und Bluthochdruck gegebenenfalls behandeln zu lassen, so die Wissenschaftler.
Cyrus Raji (Universität von Pittsburgh) et al.: Beitrag auf der Fachtagung der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika, Chicago ddp/wissenschaft.de ? Gesa Graser