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Wie das Auge den Durchblick behält

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Wie das Auge den Durchblick behält
Amerikanische und deutsche Wissenschaftler haben entdeckt, warum die Hornhaut des Auges keine Blutgefäße enthält: Ein Protein auf der Hornhaut fängt die Wachstumsfaktoren ab, die sonst im Körper die Bildung von Blutgefäßen anregen. Die Ergebnisse könnten helfen, neue Therapien gegen Krankheiten zu entwickeln, bei denen ein unkontrolliertes Wachstum von Blutgefäßen in der Hornhaut zur Erblindung führt.

Um das Wachstum von Blutgefäßen anzuregen, produziert der Körper Wachstumsfaktoren, die sich dazu an Proteine auf bereits bestehenden Gefäßen anheften. In der Hornhaut des Auges ist ein solches Wachstum jedoch unerwünscht, denn nur durch eine klare Hornhaut fällt genug Licht auf die Netzhaut im Inneren des Auges. Ist die Hornhaut getrübt, beispielsweise durch Verletzungen, Infektionen oder auch das anormale Wachsen von Blutgefäßen, wird das Sehvermögen beeinträchtigt oder geht ganz verloren. Wie die Hornhaut sich jedoch im Normalfall von Blutgefäßen freihält, war bisher nicht bekannt.

Die Forscher um Reza Dana fanden nun auf der äußeren Schicht der Hornhaut unerwartet große Mengen eines Erkennungsproteins für Wachstumsfaktoren, die die Gefäßbildung anregen können. Die Wissenschaftler wiesen in Experimenten mit Hornhautgewebe von Mäusen nach, dass zwei der Wachstumsfaktoren sich an dieses Protein auf der Hornhaut binden und auf diese Weise davon abgehalten werden, das Blutgefäßwachstum innerhalb der Hornhaut auszulösen. Fehlte die äußere Hornhautschicht mit den Erkennungsproteinen, bildete die Hornhaut dagegen Blutgefäße wie jedes andere Gewebe. Gestoppt werden konnte dieses Wachstum jedoch wiederum durch die Zugabe des Erkennungsproteins.

Die Ergebnisse könnten helfen, zu Erblindung führenden Krankheiten vorzubeugen und zu heilen. Außerdem könnten sie dazu beitragen, neue Behandlungsansätze für Krebserkrankungen mit starkem Wachstum von Blutgefäßen zu finden. In diese Richtung wollen Dana und seine Kollegen weiterforschen.

Reza Dana (Harvard-Universität, Boston) et al.: PNAS, Online-Veröffentlichung, doi: 10.73/pnas.0506112103 wissenschaft.de ? Beate Förster
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