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Wer ist vertrauenswürdig? Das Gehirn überlässt die Entscheidung lieber nicht dem Bewusstsein

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wer ist vertrauenswürdig? Das Gehirn überlässt die Entscheidung lieber nicht dem Bewusstsein
Das Gehirn kann sich offenbar auch bei rationalen Entscheidungsprozessen nicht davon lösen, ob eine Person sympathisch erscheint oder nicht. Das berichten Forscher um Raymond Dolan vom Universitäts-College London im Magazin “Nature Neuroscience” (Ausg. vom 19. Febr.).

Die Forscher baten Versuchspersonen, Gesichter auf Bildern danach zu beurteilen, ob sie vertrauenswürdig erscheinen oder nicht. In einem zweiten Durchgang des Versuches sollten die Probanden lediglich das Alter der Dargestellten schätzen. Währenddessen beobachteten Dolan und seine Kollegen die Aktivität verschiedener Hirnteile der Probanden mit Hilfe eines Tomographen.

Hielten die Probanden ein Gesicht für nicht vertrauenswürdig, waren in deren Gehirn typische Areale der Hirnrinde aktiv, sowie tiefer gelegene Regionen, beispielsweise der Mandelkern. Vorgänge in der Hirnrinde gelten gemeinhin eher dem Bewusstsein zugänglich als Prozesse im tiefer liegenden Mandelkern. Der Mandelkern wird bei starken Emotionen und vor allem bei Angstreaktionen aktiv.

Sollten die Probanden nur das Alter der Dargestellten einschätzen, blieben auch bei unsympathischen Gesichtern die zuvor aktiven Regionen der Hirnrinde ruhig. Der Mandelkern hingegen verharrte offenbar in einer Art Alarmzustand und zeigte weiterhin Aktivität.

Die Fähigkeit des Gehirns, zwischen sympathischen und unsympathischen Menschen zu unterscheiden, deuten die Forscher als Teil einer in der Evolution erworbenen “sozialen Intelligenz”: Für den Menschen und seine Vorfahren war es von Vorteil, gefährliche soziale Situationen zu erkennen und zu meiden. Diese Fähigkeit geht offenbar auch dann nicht verloren, wenn sich das Bewusstsein gerade auf andere Dinge konzentriert.

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