Wie sehr die Form eines Glases die vermeintliche Menge des enthaltenen Getränks bestimmt, hat nun ein amerikanischer Wissenschaftler untersucht. Jugendliche wie Erwachsene schenken sich in hohe schmale Gläser weniger ein als in niedrige breite. Über seine Ergebnisse berichtet Brian Wansink von der Universität von Illinois im Journal of Consumer Research (Dezember-Ausgabe).
Der Wissenschaftler ließ eine Gruppe Teenager und eine Gruppe Erwachsener zum Frühstück Saft einschenken. Sie bekamen entweder breite und niedrige oder schmale Gläser, die etwa doppelt so hoch waren. In beide Gläsersorten passte die gleiche Menge an Flüssigkeit. Die Jugendlichen schenkten sich in die breiten Gläser 76 Prozent mehr Saft ein als in die hohen. Bei den Erwachsenen waren es immerhin 19 Prozent mehr. Nach ihrer eigenen Einschätzung befragt, gaben beide Gruppen an, in die hohen Gläser mehr eingeschenkt zu haben als in die niedrigen.
Auch Barkeeper ließen sich von der Glasform beeinflussen. Wansik bat sie, jeweils in ein hohes und ein niedriges Glas mit der gleichen Kapazität eine bestimmte Menge Schnaps zu gießen. Sie schenkten in das breite Glas rund 30 Prozent mehr ein als in das hohe. Selbst Barkeeper mit langer Berufserfahrung wichen bei den breiten Gläsern stärker von der geforderten Menge ab als bei den hohen.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann
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