“Normalerweise wird der täglich anfallende Müll, den das Gehirn produziert, weggeschafft”, sagt Takaomi Saido, Leiter des japanischen Forschungsteams. “Wenn aber der Müll liegen bleibt: Das ist, was im Gehirn von Alzheimer-Patienten passiert.” Nach dieser Vorstellung werden defekte Proteine, die hin und wieder entstehen, normalerweise abgebaut, bevor sie Aggregate bilden können. Mit zunehmendem Alter, wenn diese Aufräumarbeiten nicht mehr mit der Neubildung zellulären Mülls Schritt halten können, entstehen Ablagerungen, die allmählich zum Ausbruch der Krankheit führen.
Wenn das so ist, sollte nach Ansicht von Saido eine erfolgversprechende Behandlungsstrategie eher darin bestehen, den Abbau der krankheitsverursachenden Ablagerungen zu beschleunigen, anstatt deren Entstehung zu verhindern. Dazu könnte möglicherweise eine spezielle Diät entwickelt werden, die die nachlassende Aktivität von Neprilysin wieder normalisiert.
Jeder Zehnte über 65 und jeder Zweite über 85 Jahren leidet an der Alzheimer-Krankheit. Sie beginnt mit Gedächtnisschwächen und führt zu fortschreitender geistiger Verwirrung. Eine Heilung gibt es nicht.