Erkenntnisse spektakulärer Tierverhaltensexperimente in 40 Metern Höhe mit dem Kran gingen ebenso in die Gesamtergebnisse ein wie die Analyse Hunderter Duftproben, die während dieser Zeit von den Bäumen abgegeben wurden. Blätter wurden mit Raupenattrappen aus Plastik beklebt und die Biss- und Pickspuren durch Vögel und andere Räuber dokumentiert. Im Fraßtest zeigte sich unter anderem, dass die Schwammspinnerraupen bestimmte Blätter mieden – wegen eines Übermaßes an Abwehrstoffen, etwa Tanninen. Auch Bäume geben somit flüchtige Stoffe ab, um andere Teile der Pflanze in Alarmbereitschaft zu versetzen und vor allem, um Vögel und räuberische Insekten anzulocken.
„Letztlich steuern die chemischen Hilferufe ganz entscheidend die Zusammensetzung der Insektengemeinschaft Blätterdach, also des Ökosystems Baumkrone!“, sagt Martin Volf, der die Studien leitete und inzwischen am Biology Centre der Tschechischen Akademie der Wissenschaften arbeitet.
Häufig findet der Kontrahent ein Gegenmittel
Ob Baum oder Nutzpflanze: Die Prozesse von Evolution und Ko-Evolution greifen. Mal obsiegt der