Wenn eines unserer Nasenlöcher einen Geruch flüchtig wahrnimmt, lernt auch das andere von der Erfahrung. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift “Nature” (Band 419, S. 802).
Da es keine direkte Nervenverbindung zwischen den beiden Nasenlöchern gibt, muss der Informationsaustausch im Riechzentrum des Gehirns stattfinden, vermuten die Forscher. Durch diese Kommunikation erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Geruch wahrgenommen werden kann, vermutet Noam Sobel von der Universität Kalifornien in Berkeley.
Die Wissenschaftler untersuchten das Riechvermögen von 42 Versuchspersonen anhand von “Androstenon”, einem Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Mehr als ein Drittel aller Erwachsenen können den Stoff erst dann wahrnehmen, wenn sie ihn mehrfach gerochen haben, erklärt Noam Sobel. Die Forscher ließen Versuchspersonen, die den Geruch bislang nicht kannten, mit nur einem Nasenloch an der Substanz schnuppern. Nach einigen Durchgängen konnten alle Teilnehmer Androstenon auch mit dem anderen Nasenloch riechen.
ddp/bdw – Teresa Baethmann