Die Ergebnisse ihrer Studie machen den Wissenschaftlern aber Hoffnung, Schlafwandler künftig sicherer diagnostizieren zu können. Zadra und seine Kollegen untersuchten innerhalb von vier Jahren 40 Patienten, bei denen sie Somnambulismus vermuteten. Zunächst mussten die Patienten eine Nacht im Schlaflabor der Universität verbringen, wobei sie ganz normal schlafen durften. Hier beobachteten die Forscher bei 50 Prozent ihrer Patienten schlafwandlerische Ereignisse. In der darauffolgenden Nacht wurden die Probanden dann gezielt wachgehalten. Sie durften erst schlafen, nachdem sie volle 25 Stunden wach verbracht hatten. In der anschließenden Schlafphase, die von den Forschern gefilmt wurde, zeigten 90 Prozent der Patienten Anzeichen von Somnambulismus. Die Schlafstörungen reichten dabei vom Herumspielen an den Bettlaken bis hin zum Aufstehen aus dem Bett.
Zwar warnen die Autoren davor, mit dieser Untersuchungsmethode nach gerichtsverwertbaren Beweisen zu fahnden ? etwa wenn es um Straftaten geht, die möglicherweise während einer Schlafwandelphase begangen wurden. Für die klinische Diagnose sehen die Forscher aber ein hohes Potenzial im kontrollierten Schlafentzug. Aufgrund ihrer Ergebnisse haben Zadra und seine Kollegen auch noch einen Tipp für Schlafwandler: Sie raten Betroffenen, möglichst regelmäßige Schlafzeiten einzuhalten und Schlafmangel zu vermeiden.