“Das hängt mit der Wärmespeicherung der Luft und der Erdoberfläche zusammen”, erklärt Hans Schipper vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe. “Erst wenn die Sonne die Luftmassen, aber auch Straßen, Dächer und so weiter aufgeheizt hat, so dass sie ebenfalls Hitze abgeben, entstehen die Höchstwerte des Tages”.
Die Summe der Hitzeabgabe und Einstrahlung verursacht deshalb erst deutlich verspätet das Temperaturmaximum des Tages: Im Winter zwischen 13 und 14 und im Sommer zwischen 16 und 17 Uhr. Erst dann hat sich die Erdoberfläche in der Regel so weit erwärmt, dass sie zusammen mit der bereits schwindenden Strahlkraft der Sonne die Lufttemperatur auf die Spitzenwerte bringt.
Ähnliches gilt für die Tagestiefstwerte
“Das Prinzip gilt auch im umgekehrten Fall”, sagt Schipper: “Die kühlste Zeit des Tages kommt nicht etwa um Mitternacht oder kurz vor dem Sonnenaufgang, sondern erst etwas später”. In der Nacht kühlen die Luft und die Erdoberfläche immer weiter aus, bis die ersten Sonnenstrahlen nach dem Sonnenaufgang kräftig genug sind, um sie wieder aufzuheizen. Wenn zusätzlich Berge die Sonne abschatten, kann das Temperaturminimum durchaus auch erst ein bis zwei Stunden nach dem eigentlichen Sonnenaufgang eintreten.
Wenn Sie auch eine Frage für unsere Rubrik “Nachgefragt” haben, schicken Sie uns einfach eine E-Mail an: fragen@wissenschaft.de