Das japanische Aronstabgewächs Symplocarpus foetidus kann selbst bei Umgebungstemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts ihre innere Temperatur konstant bei zwanzig Grad Celsius halten. Die Wärme wird in den Mitochondrien des zentralen Blütenstiels erzeugt, und der Regulierungsprozess ist chaotischen Fluktuationen ausgesetzt. Forscher der Universität von Iwate glauben, dass dieses natürliche System als Modell für bestimmte chaotische Systeme dienen kann.
Takanori Ito und seine Kollegen untersuchten in ihren Experimenten die Wärmeentwicklung und anschließende Leitung in der Umgebung des Blütenstiels des aufgrund seines penetranten Geruchs auch Stinkkohl genannten Gewächses mithilfe eines hochempfindlichen Thermometers. Dabei entdeckten die Wissenschaftler kleine zeitliche Oszillationen der Temperatur des Stiels, die den Gesetzen des deterministischen Chaos gehorchen. Ito nach stellt die Pflanze das erste Beispiel für einen derartigen Prozess in der höheren Pflanzenwelt dar.
Der Stinkkohl ist ein Beispiel so genannter homoiothermer Pflanzen, die dank eines speziellen Gens in den Mitochondrien ihres Blütenstiels Wärme erzeugen können, um ihre innere Temperatur konstant zu halten. Die in Ostasien und Nordamerika vorkommende Pflanze stellt dank ihrer inneren Temperatur von 20 Grad Celsius eines der leistungsfähigsten Wärmekraftwerke in der Pflanzenwelt dar.
Physical Review E (Band 72, Artikel 051909) Stefan Maier
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