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Wann sich Affen zum Affen machen

Erde|Umwelt

Wann sich Affen zum Affen machen
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Bei einer Gruppe freilebender Rhesusaffen haben Forscher beobachtet, dass die Weibchen in eine Art Babysprache verfallen, wenn sie Jungtiere sehen. Bild: Dario Maestripieri, University of Chicago
Affenweibchen nutzen eine spezielle Babysprache, um Jungtiere auf sich aufmerksam zu machen. Das haben amerikanische Forscher bei einer Gruppe freilebender Rhesusaffen beobachtet. Ähnlich wie Menschen in höhere Tonlagen verfallen, wenn sie mit einem Baby sprechen, richteten auch die Affenweibchen bestimmte Laute an die Jungtiere in ihrer Gruppe. Die Forscher vermuten, dass die Tiere dabei keine Informationen vermitteln, sondern lediglich die Aufmerksamkeit der Babyaffen auf sich ziehen wollen.

Die Forscher konzentrierten sich bei ihren Beobachtungen auf 19 weibliche Rhesusaffen. Diese stießen deutlich häufiger Grunz- und andere Laute aus, wenn ein Jungtier in der Nähe war und folgten den Babyaffen dabei auch mit ihren Blicken. Daraus schließen die Forscher, dass die Affenweibchen mit ihren Rufen vor allem die Aufmerksamkeit der Jungtiere erregen wollten.

Anders als beim Menschen richteten die Affen ihre Grunzlaute allerdings nicht an ihren eigenen Nachwuchs. Vermutlich sind sie an die eigenen Kinder so gewöhnt, dass sie lediglich beim Anblick neuer Jungtiere in die Babysprache verfallen, berichten die Wissenschaftler.

Bislang ist umstritten, ob Affen ihre Laute nutzen, um ? wie bei der menschlichen Sprache ? Informationen mitzuteilen oder ob die Rufe lediglich dazu dienen, Aufmerksamkeit zu erregen. Die Forscher konnten zwar beobachten, dass die Muttertiere anderen Weibchen freundlicher gesonnen waren, wenn diese zuvor die typischen Babylaute von sich gegeben hatten. Darin sehen die Forscher aber keinen Beweis dafür, dass die Weibchen den Muttertieren mit ihren Grunzlauten bewusst Informationen weitergeben wollten. Vielmehr scheinen die Muttertiere gelernt zu haben, dass grunzende Affenweibchen in der Regel keine Gefahr darstellen. Tatsächlich hatten die Weibchen, die sich rufend einem Mutter-Kind-Paar näherten, ab und zu auch bösartige Absichten.

Jessica Whitham (Universität Chicago) et al.: Ethology, Bd. 113, Nr. 9, S. 862 ddp/wissenschaft.de ? Larissa Kessner
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