Ob Rentier, Gämse oder Gnu: Huftiere legen regelmäßig große Distanzen zurück und treffen dabei immer häufiger auf menschengemachte Hürden wie Schienen. Wissenschaftler haben nun erstmals die weltweiten Wanderbewegungen von 20 Huftierarten in einer digitalen Karte zusammengefasst. In dem Online-Atlas sind die detaillierten Routen der Tiere einsehbar. Dies soll zukünftig dabei helfen, Schutzmaßnahmen für wandernde Huftiere besser zu planen – beispielsweise beim Neubau von Eisenbahnlinien auf bekannten Wanderrouten Korridore für die Tiere einzuplanen.
Auf Hufen um die Welt: Eine Gazelle in der mongolischen Steppe legt innerhalb von fünf Jahren über 18.000 Kilometer zurück. Das entspricht einer halben Erdumrundung. Solche Wanderbewegungen sind charakteristisch für viele Huftierarten – von Alpensteinböcken, Gämsen und Rentieren in Europa über die Gnus der Serengeti und die Saiga-Antilopen der zentralasiatischen Steppe bis hin zu den lamaartigen Guanakos in Argentinien und nordamerikanischen Karibus. Besonders häufig wandern Huftiere in Lebensräumen mit ausgeprägten Jahreszeiten. Dabei durchqueren sie Berge, Wüsten und