Um diese beiden Einflüsse zu trennen, entwarfen Ronald Krauss und sein Team nun eine mehrstufige Studie: In der ersten, drei Wochen andauernden Phase bekamen die Probanden eine Diät mit Kohlenhydratgehalten von 26, 39 oder 54 Prozent, mit der sie ihr Gewicht ungefähr halten konnten. In der zweiten Stufe wurde die Kalorienanzahl bei gleichbleibendem Kohlenhydratanteil für fünf Wochen deutlich reduziert, und in der dritten Phase wurde der Energiegehalt so eingestellt, dass das erreichte Gewicht konstant blieb. Während aller Phasen bestimmten die Forscher immer wieder die Blutwerte der Probanden und überwachten Gewicht sowie den Diätplan.
Nach der ersten Phase beobachteten die Forscher bei den Teilnehmern mit dem geringsten Kohlenhydratanteil in der Nahrung eine deutlich stärkere Reduktion der schädlichen Blutfette als in der Gruppe mit dem höchsten Kohlenhydratgehalt. Das war unabhängig davon, wie hoch der Anteil an gesättigten Fetten in der Diät der Probanden war. Diese Fettart gilt ebenfalls als Risikofaktor für hohe Cholesterinwerte. Nach der zweiten Stufe, die eine deutliche Gewichtsabnahme bei allen Probanden einschloss, war der positive Effekt des geringeren Kohlenhydratgehaltes allerdings nicht mehr nachweisbar, so die Forscher.
Demnach beeinflussen sowohl eine moderate Kohlenhydratreduzierung als auch ein deutlicher Gewichtsverlust die Blutfettwerte, ohne dass sich die positiven Effekte jedoch kombinieren lassen. Wer es also nicht schafft, sein Gewicht zu senken, sollte sich von einem Fachmann einen Diätplan mit einem reduzierten Kohlenhydratgehalt aufstellen lassen, empfehlen die Forscher. Extreme Vorschriften wie die der Atkins-Diät seien dagegen wegen der möglichen Gesundheitsrisiken nicht zu empfehlen.