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Video der Woche: Wahrhaft alienartige Augen

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Video der Woche: Wahrhaft alienartige Augen
Eine knallbunte Kreatur mit zwei seltsamen Kugelaugen, die sich drehen und unabhängig voneinander bewegen: Der Protagonist unseres Videos der Woche wirkt wie der Fantasie von Sciencefiction-Autoren entsprungen. Doch neben ihrem bizarren Aussehen haben Fangschreckenkrebse offenbar noch eine weitere alienartige Eigenschaft zu bieten: Die Augen der kuriosen Krustentiere sehen Farben mit einem bisher unbekannten System, berichten Biologen.

Der Mensch und viele Tierarten besitzen nur drei Arten von spektralen Photorezeptoren in ihren Augen. Selbst bei den Komplexaugen der meisten Insekten ist das der Fall. Das reicht aus, um dem Blick auf die Umwelt eine Farbkomponente zu verleihen. Die Reize der Fotorezeptoren werden dabei an das Gehirn gesendet und dort zu Farbinformationen ausgewertet. Es war bereits bekannt, dass die Augen der Fangschreckenkrebse sich nicht mit drei spektralen Photorezeptoren begnügen – sie haben stattdessen zwölf. Doch wozu – sind die bizarren Krebse damit etwa die feinsten Farbseher der Welt? Dieser Frage sind Forscher um Hanne Thoen von der University of Queensland in Brisbane nachgegangen.

Um herauszufinden, wie gut die Fangschreckenkrebse Farbnuancen unterscheiden können, führten die Wissenschaftler mit ihnen Fütterungsversuche in Aquarien durch. Die Krebse wurden darauf trainiert, Futterquellen mit bestimmten Farben zu assoziieren. Dabei glichen die Forscher die Farbnuancen immer mehr an, um herauszufinden, wann die Fähigkeit zur Farbunterscheidung bei den Tieren versagt. Das erstaunliche Ergebnis: Fangschreckenkrebse sind gar keine Farb-Genies, wie es ihre üppige Ausstattung mit Photorezeptoren vermuten ließ. Sie können beispielsweise helles Orange nicht von dunklem Gelb unterscheiden.

Mehr Grundinformation – weniger Hirnarbeit nötig

Doch wozu dann die zwölf Photorezeptoren? Die Erklärung der Forscher lautet: Es handelt sich um ein alternatives Farbwahrnehmungssystem bei dem mehr Grundinformation die Hirnarbeit ersetzt. Beim Menschen und den meisten Tieren muss die komplexe Farbinformation aus den drei Photorezeptoren im Gehirn vergleichsweise aufwendig ausgewertet und verglichen werden, um eine Farbinformation zu ergeben. Bei den Fangschreckenkrebsen ist das Input hingegen schon umfangreicher und bedarf deshalb weniger neuronalem Aufwand bei der Auswertung. Die zwölf Photorezeptoren senden ein bereits detailliertes Muster, das sofort als Farbinformation erfasst werden kann, erklären die Forscher. Die Qualität des Endergebnisses ist aber unterm Strich ähnlich wie beim herkömmlichen System mit drei Rezeptoren.

Vermutlich können die Fangschreckenkrebse mit ihrem System Objekte in den farbenfrohen Korallenriffen besonders schnell erfassen und entsprechend fix reagieren. Das macht auch Sinn, denn es handelt sich um extrem flinke Räuber: Nähert sich ein Fisch, fahren sie blitzartig ihre Fangorgane aus und schnappen sich die Mahlzeit, ähnlich wie eine Gottesanbeterin. Das hat den faszinierenden Wesen den Namen Fangschreckenkrebse (englisch Mantis Shrimps) eingebracht.

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Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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