Viagra rettet nicht nur die männliche Potenz, sondern auch das Leben mancher Tiere. Schon im ersten Jahr nach der Markteinführung 1998 ist die Nachfrage mancher tierischer Potenzmittel um mehr als die Hälfte gesunken. Das haben Forscher aus Kanada und Australien festgestellt, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin “New Scientist” in seiner Online-Ausgabe.
Viagra sei wesentlich günstiger und verlässlicher als viele Mittel der traditionellen Medizin, sagt Frank von Hippel von der Universität Alaska. Er und sein Bruder William von der Universität Sydney hatten den Umsatz dreier legal verkaufter tierischer Potenzmittel analysiert. Rentiere werden in Alaska wegen der potenzsteigernden Wirkung ihres Geweihes gejagt. Auch die Penisse mancher Seehundarten sollen diese Fähigkeit haben.
Der Jahresabsatz von Rentiergeweih aus Alaska sank 1998 gegenüber 1997 um mehr als siebzig Prozent, fanden die Forscher. 1998 wurden außerdem nur noch halb so viele Seehundpenisse verkauft wie 1996. Der Wert von Penissen der Sattelrobbe sank drastisch ? von 100 Dollar das Stück auf 15 Dollar. Dass Viagra den Handel mit jeglichen tierischen Potenzmitteln verhindern kann, bezweifelt von Hippel allerdings. “Manche Leute werden sich zweifellos weiterhin an die traditionellen Behandlungsmethoden halten”, sagt der Forscher.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff