Raucher schnitten beim Test des Langzeitgedächtnisses wesentlich schlechter ab als Nichtraucher, ergab die Auswertung. Doch auch innerhalb der Rauchergruppe gab es relativ große Unterschiede, wobei die eingeatmete Nikotindosis die Schlüsselrolle spielte: Je mehr Zigaretten geraucht wurden, desto schlechter war das Gedächtnis des Rauchers. Auch das alltägliche Gedächtnis war bei starken Rauchern tendenziell stärker beeinträchtig.
Die genauen Gründe für diese Testergebnisse sind den Forschern noch nicht bekannt. Sie vermuten jedoch, dass der Nikotinspiegel im Blutplasma mit der Gedächtnisleistung zusammenhängt, denn Nikotin kann psychischen und körperlichen Stress auslösen. Der Nikotinspiegel ist jeweils nach dem Rauchen einer Zigarette nur für eine kurze Zeit erhöht, dann sinkt er wieder ab. Bei Rauchern findet demnach die Aufnahme, Speicherung und letztlich auch das Wiederabrufen einer Information bei einem sich ständig verändernden Nikotinspiegel statt. “Dies könnte erklären, weshalb das Gedächtnis von Rauchern beeinträchtig ist”, erklärt Studienleiter Tom Heffernan.
Tom Heffernan (Northumbria-Universität, Newcastle-upon-Tyne) et al.: Drug and Alcohol Dependence (Bd. 78, S. 235)