Eine Studie, die in den 60-er Jahren an Mäusen durchgeführt wurde, zeigte, dass extreme Inzucht den Bestand einer Population gefährdet: In den Erbmolekülen der Tiere sammeln sich schadhafte Gene an, die Tiere fallen nahezu schutzlos Krankheiten zum Opfer oder werden unfruchtbar. Warum das bei den Chillingham-Rindern nicht der Fall ist, können sich die Biologen nicht erklären. “Eine Theorie besagt, dass bei der Domestizierung von Tieren Gene gefördert werden, die Inzucht tolerieren”, sagt Hall. Die Chilligham-Herde lebt zwar wild in einem Park in Nordengland, stammt aber offenbar von domestizierten Rindern ab.
Die Chilligham-Herde könnte daher ein Vorbild für Ökologen sein, die gefährdete Tiere, von denen es nur noch wenige Exemplare gibt, vor dem Aussterben bewahren wollen.
bdw