Die Thymusdrüse spielt eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung des Immunsystems nach einer Knochenmarks-Transplantation bei Leukämie-Patienten. Bisher glaubten Forscher, die Drüse sei lediglich in der Kindheit für das Immunsystem notwendig . Wissenschaftler des Southwestern Medical Center der University of Texas in Dallas haben nun entdeckt, dass die Thymusdrüse auch bei Erwachsenen noch aktiv ist und weiterhin so genannte T-Zellen produziert. Dies kann die Erholung von Patienten nach einer Stammzell-Transplantation positiv beeinflussen.
Bei dieser Transplantation erhält der Patient eine Spende von Stammzellen oder Knochenmark von einem geeigneten Spender, nachdem seine eigenen kranken Immunzellen durch eine Chemotherapie zerstört wurden. Oft handelt es sich bei dem Spender um einen nahen Verwandten. Bei vielen Betroffenen erkennt das Immunsystem die neuen Zellen allerdings als fremd und bekämpft sie. Dies ist Gift für die Thymusdrüse.
Wird diese Reaktion aber durch Immunsuppressiva unterdrückt, kann die Drüse wieder die so genannten T-Zellen produzieren und ein gesundes Immunsystem aufbauen. “Um sein Leben lang ein normales, kräftiges Immunsystem zu behalten, braucht der Mensch die Thymusdrüse”, sagt Daniel Douek, ein an der Studie beteiligter Arzt.
Dr. Dagmar Knopf
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