Neugier ist keine negative Eigenschaft, sondern sie fördert die soziale Nähe und die Persönlichkeitsentwicklung. Das sagen Wissenschaftler der Universität in Buffalo (USA) nach Studien an 90 Freiwilligen.
Die beiden Psychologen Todd D. Kashdan und Paul Rose hatten zunächst de so genannten CEI-Wert der Probanden bestimmt ? ein Maß, wie leicht in einer Person Neugier zu wecken ist. Dann teilten die Forscher sie in Zweiergruppen ein und brachten eine Unterhaltung zwischen den einander unbekannten Menschen in Gang. Diese stützte sich entweder auf vorgegebene, eher intimere Fragen oder auf typische Small-Talk-Themen. Anschließend hatten die Freiwilligen die soziale Nähe zum Gesprächspartner, die das Gespräch aufgebaut hatte, zu beurteilen.
Teilnehmer mit hohen CEI-Werten erreichten sowohl in den intimeren Gesprächen als auch in den Small-Talks die engsten Kontakte, ergab die Auswertung. Weniger neugierige konnten allenfalls mithilfe der persönlicheren Fragen noch eine gewisse Nähe erzeugen.
Neugier sei weit mehr als nur Voraussetzung für das Lernen und für neue Erfahrungen, erläutert Kashdan in einem Bericht der Universität in Buffalo das Ergebnis. Die Studie zeige vielmehr, wie wichtig diese Eigenschaft beim Aufbau sozialer Kontakte und daher auch in der Entwicklung der Persönlichkeit sein kann.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald