Die Wissenschaftler untersuchten nun mehrere in Panama lebende Ameisenvölker. Drei Kolonien verfolgten und filmten sie auf ihren natürlichen Straßen, und bei zwei weiteren Kolonien fügten sie in die Hauptpfade mehrere Bretter ein, in die unterschiedlich große Löcher gebohrt waren.
Erreicht eine unbeladene Ameise ein Loch, begutachtet sie zunächst die Größe der Lücke und kriecht um den Rand herum, beobachteten die Forscher. Um herauszufinden, ob sie in das Loch passt, breitet die Ameise ihre Beine über dem Loch aus, schaukelt hin und her und bleibt schließlich bewegungslos in dem Hohlraum hängen. Bei größeren Löchern kooperieren mehrere Ameisen miteinander, um diese füllen zu können. Die anderen, mit Beute beladenen Ameisen krabbeln dann über die lebenden Stopfen hinweg. “Sobald der Verkehr vorübergezogen ist, kriechen die Ameisen wieder aus dem Schlagloch heraus und folgen ihren Gefährten zurück ins Nest”, erklärt Powell.
Durch dieses besondere Verhalten können die Ameisen den Beutetransport beschleunigen und damit auch das tägliche Nahrungsangebot für die gesamte Kolonie deutlich verbessern. Die Studie zeigt, wie eine extrem spezialisierte Minderheit die Leistung der Mehrheit steigern und der gesamten Gruppe helfen kann, so die Wissenschaftler.