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Straßenmeisterei mit vollem Körpereinsatz

Erde|Umwelt

Straßenmeisterei mit vollem Körpereinsatz
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Indem einige Ameisen mit ihren Körpern die Schlaglöcher stopfen, sorgt die Tropische Armeeameise für gute Straßenverhältnisse. Fotos: Scott Powell, University of Bristol
Die Tropische Armeeameise sorgt bei ihren Beutezügen auf eine ganz eigene Weise für gute Straßenverhältnisse: Einige der Tiere benutzen ihre Körper, um Schlaglöcher auf dem Pfad zu stopfen und somit den Ameisenverkehr zu beschleunigen, haben britische Wissenschaftler beobachtet. Durch die ebenere Oberfläche können dann die anderen Arbeiterinnen die Beute schneller zum Nest transportieren. Die Ameisen haben damit gewissermaßen ihre eigene Straßenmeisterei, berichten die Forscher.

Die zu den Wanderameisen gehörende Tropische Armeeameise (Eciton burchelli) lebt in den Wäldern Zentral- und Südamerikas. Bei ihren Beutezügen transportieren bis zu 200.000 Ameisen auf mehreren Pfaden die Beute zurück zum Nest. Dabei sind die Ameisenstraßen durch heruntergefallene Blätter und Äste auf dem Waldboden gewissermaßen mit Schlaglöchern und anderen Unebenheiten übersät.

Die Wissenschaftler untersuchten nun mehrere in Panama lebende Ameisenvölker. Drei Kolonien verfolgten und filmten sie auf ihren natürlichen Straßen, und bei zwei weiteren Kolonien fügten sie in die Hauptpfade mehrere Bretter ein, in die unterschiedlich große Löcher gebohrt waren.

Erreicht eine unbeladene Ameise ein Loch, begutachtet sie zunächst die Größe der Lücke und kriecht um den Rand herum, beobachteten die Forscher. Um herauszufinden, ob sie in das Loch passt, breitet die Ameise ihre Beine über dem Loch aus, schaukelt hin und her und bleibt schließlich bewegungslos in dem Hohlraum hängen. Bei größeren Löchern kooperieren mehrere Ameisen miteinander, um diese füllen zu können. Die anderen, mit Beute beladenen Ameisen krabbeln dann über die lebenden Stopfen hinweg. “Sobald der Verkehr vorübergezogen ist, kriechen die Ameisen wieder aus dem Schlagloch heraus und folgen ihren Gefährten zurück ins Nest”, erklärt Powell.

Durch dieses besondere Verhalten können die Ameisen den Beutetransport beschleunigen und damit auch das tägliche Nahrungsangebot für die gesamte Kolonie deutlich verbessern. Die Studie zeigt, wie eine extrem spezialisierte Minderheit die Leistung der Mehrheit steigern und der gesamten Gruppe helfen kann, so die Wissenschaftler.

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Scott Powell & Nigel Franks (Universität von Bristol): Animal Behaviour, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1016/j.anbehav.2006.11.005 ddp/wissenschaft.de ? Claudia Hilbert
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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