Während der pränatalen Entwicklung des Gehirns differenzieren sich Nervenstammzellen nicht nur zu gewöhnlichen Hirnzellen, so die Ergebnisse von US-Biologen. Ein Vorrat an Stammzellen bleibt demanch undifferenziert und verteilt sich auf bestimmte Hirnregionen. Die Forscher glauben, dass sich der undifferenzierte “Stammzellen-Pool” für die Selbstheilung des Gehirns bereit hält. Eine Neubildung von Hirnzellen aus Stammzellen konnte in einigen Hirnregionen nach einem Schlaganfall bereits von anderen Forschern beobachtet werden.
Vaclav Ourednik von der Harvard Medical School: “Ein früh angelegtes neurogenetisches Programm stellt die undifferenzierten Stammzellen für ihre spätere Verwendung im entwickelten Gehirn bereit”. In der Fachzeitschrift Science beschreibt er und sein Team die Versuche am so genannten Indischen Hutaffen. Er hatte neuronale Stammzellen vom Menschen radioaktiv markiert und in das sich entwickelnde Hirn junger Affenföten injiziert. Nach mehreren Wochen ermittelten die Forscher die Stammzellen Verteilung im Gehirn und stellten fest, dass sich nicht alle injizierten Stammzellen ausdifferenziert hatten.
Laut Ourednik wird der undifferenzierte Stammzellen-Pool sehr wichtig für die weitere medizinische Forschung sein. Denn er könnte sich als Quelle für Ersatzzellen in Therapien von Nervenerkrankungen wie etwa Multiple Sklerose herausstellen.
Frieder Graef
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