Vorteile: Die aufwendige Operation entfällt. Außerdem genügt bei dieser Technik ein kleines Stück Spenderleber, etwa übrige Stücke von einer konventionellen Organverpflanzung. Und da die Leber des Patienten nicht entfernt werden muss, besteht für Erbkranke die Option einer Gentherapie in der Zukunft.
Nachteile: Bisher ist die optimale Anzahl der Spenderzellen unbekannt. So erhalten die ersten Patienten drei bis fünf Prozent der Zellen einer Spenderleber. Die Gefahr einer Abstoßungsreaktion besteht weiterhin. Sie muss mit speziellen Medikamenten, so genannten Immunsupressiva, verhindert werden.
Das Team um Dhawan will mit der neuen Methode zuerst Kinder mit schweren Stoffwechselerkrankungen (Crigler-Najjar-Syndrom und Harnstoffzyklusdefekte) behandeln. In der zweiten Phase zielen die Forscher auf Patienten mit akutem Leberversagen.
Folgende Patientengruppen könnten in Zukunft von der neuen Leberzellen-Transplantation profitieren: Patienten mit akutem Leberversagen, Kinder mit seltenen Stoffwechselerkrankungen der Leber und alle Patienten, die eine Teiltransplantation benötigen. Zudem träumen die Forscher von einer Art Leberzellen-Bank in der Spenderzellen eingefroren und für einen späteren Gebrauch aufbewahrt werden.