Um künftig genauere Schätzungen über das Erkrankungsrisiko machen zu können, untersuchten die Mediziner um King mehr als tausend Frauen in New York, die zwischen 1996 und 2000 an Brustkrebs erkrankt waren. Frauen mit der Genmutation hatten bereits mit 40 ein 20-prozentiges Risiko, Brustkrebs zu bekommen, fanden die Forscher. Im Alter von 60 lag das Risiko bereits bei 55 Prozent und mit 80 bei mehr als 80 Prozent. Außerdem erkrankten Frauen deutlich häufiger, wenn sie nach 1940 geboren worden waren, was wiederum aufzeigt, dass Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle spielen ? selbst wenn die genetische Vorbelastung äußerst hoch ist.
Doch unabhängig vom Geburtsjahr fanden King und ihre Kollegen überraschende Zusammenhänge: Frauen, die sich in ihrer Teenagerzeit viel bewegt hatte, entwickelten den Krebs wesentlich später als Frauen, die in ihrer Jugendzeit nicht trainiert hatten. Das gleiche galt für Übergewicht: Versuchsteilnehmerinnen, die in der Jugend schlank waren, bekamen Brustkrebs später im Leben. “Dass Faktoren, über die man eine gewisse Kontrolle hat, einen Einfluss auf das Alter haben, in dem Brustkrebs bei hochgefährdeten Frauen ausbricht, gibt Hoffnung”, sagt King.