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Senioren sprechen beidseitig

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Senioren sprechen beidseitig
Mit zunehmendem Alter verteilt sich das Sprachzentrum im Gehirn immer gleichmäßiger auf beide Gehirnhälften. Das haben Wissenschaftler der Universität Cincinnati in Tests mit Freiwilligen im Alter zwischen 5 und 67 Jahren herausgefunden. Die Entdeckung eröffnet neue Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Hirnverletzungen und anderen Hirnkrankheiten. Über ihre Ergebnisse berichteten die Forscher um Jerzy P. Szaflarski auf der Jahrestagung der Amerikanischen Akademie für Neurologie in San Francisco.

Die Wissenschaftler untersuchten 155 Probanden mittels der so genannten funktionellen Magnetresonanz-Tomographie (fMRI). Dabei wird die Gehirnaktivität während des Lösens von Denkaufgaben in Bildern dargestellt. Im Test mussten die Versuchsteilnehmer sprachliche Aufgaben lösen.

Bei Kindern ist das Sprachzentrum auf eine Hirnhälfte konzentriert, zeigte sich bei den Untersuchungen. Die sprachlichen Fähigkeiten der meisten Menschen ist dabei in der linken Gehirnhälfte lokalisiert. Diese Einseitigkeit hänge wahrscheinlich mit der Entwicklung des jungen Gehirns und den wachsenden sprachlichen Fähigkeiten zusammen, erklären die Wissenschaftler. Das zentrale Nervensystem entwickle sich und die synaptischen Verbindungen würden komplexer.

Ab einem Lebensalter von etwa 25 Jahren löst sich die Konzentration des Sprachzentrums auf eine Gehirnhemisphäre immer mehr auf, fanden die Forscher heraus. Ältere Erwachsene nutzen zunehmend beide Gehirnhemisphären für ihre sprachlichen Fähigkeiten. Szaflarski führt dies auf eine nachlassende Leistungsfähigkeit des Sprachzentrums zurück. Dieser Verlust werde durch eine teilweise Auslagerung in die andere Gehirnhälfte ausgeglichen.

Die Hirnforscher erhoffen sich durch diese Erkenntnisse Ansätze für neue Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Schädigungen des Sprachzentrums. Vielleicht sei es ja eines Tages möglich, auch bei diesen Patienten einen Teil der sprachlichen Fähigkeiten in andere Hirnareale auszulagern.

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