Um herauszufinden, wie gut “Schulhoftyrannen” das Verhalten und die Gefühle anderer in brisanten Situationen, beispielsweise bei einem Betrug, nachvollziehen konnten, hatte Sutton den Kindern eine Geschichte vorgelesen und sie anschließend interviewt. In den Gesprächen zeigte sich, dass die kleinen Tyrannen die Gefühle und Motive sehr gut nachvollziehen konnten, besser als viele ihrer Mitschüler. Die Mitläufer, so die Ergebnisse, entsprechen viel eher dem Bild des stumpfen Hohlkopfes. Die Opfer hingegen waren meist eher naiv.
Für seine Untersuchung hatte Sutton die Kinder in sechs Kategorien eingeteilt, die der Rangordnung auf dem Schulhof entsprachen. Neben den Anführern fand er Assistenten, die beispielsweie ein Opfer festhalten, wenn es verprügelt wird, und Kinder, die zum applaudierenden Publikum gehörten. Auf Seite der Opfer fand der Psychologe noch ihre Verteidiger. Außerdem gab es die neutralen Außenstehenden.
Die Motivation der Kinder, andere zu schikannieren, fast Sutton folgendermaßen zusammen: “Es ist einfach, es funktioniert und ich fühle mich dadurch besser”. Der Psychologe rät, die kleinen Schläger nicht als Ungetüme zu betrachten.