Australische Wissenschaftler haben aus Meeresschnecken ein Schmerzmittel gewonnen, das 10.000mal stärker wirkt als Morphium. Die ACV1 genannte Substanz mache nicht süchtig und habe keine negativen Nebenwirkungen, berichten Bruce Livett von der Universität Melbourne und seine Kollegen in der Online-Ausgabe des Fachmagazins “Nature”.
Das Schneckengift bremse die Signale von Schmerz oder Berührung, wenn diese in die Nervenbahnen ausgesandt werden, vermuten die Forscher nach Experimenten an Ratten. Zudem beschleunige es die Wiederherstellung der Funktion verletzter Nerven ? eine Eigenschaft, die bei Schmerzmitteln bisher nicht beobachtet worden war, sagen die Forscher.
Nun wollen die Wissenschaftler aus ACV1 Präparate gegen chronische Schmerzen entwickeln. Dafür soll zunächst die genaue Wirkungsweise der Substanz erforscht werden, um mögliche bisher unentdeckte Nebenwirkungen auszuschließen. Das Gift stammt aus Meeresschnecken, die in Korallenriffen leben und sich von kleinen Fischen ernähren, die sie durch ihr Gift lähmen und dann töten.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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