Wer als Erwachsener schlafwandelt, könnte die Veranlagung dazu von seinen Eltern geerbt haben. Das berichten Schweizer Forscher am Freitag (19. April) auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Neurologie in Denver. Sie widersprechen damit der Auffassung, dass Schlafwandeln keine körperlichen Ursachen habe.
Bei etwa jedem zweiten Schlafwandler fanden die Wissenschaftler um Claudio Bassetti von der Universität Zürich ein genetisches Merkmal, das im Bevölkerungsdurchschnitt nur halb so oft vorkommt. Außerdem stellten sie fest, dass etwa jeder vierte Schlafwandler Angehörige hat, die ebenfalls im Schlaf auf Wanderschaft gehen.
Die genetische Auffälligkeit fanden die Neurologen auf einem Gen, das der Steuerung des Immunsystems gehört. Bei einer Gruppe von sechzehn Schlafwandlern entdeckten sie acht Probanden, die das Merkmal mit dem komplizierten Namen “HLA DQB1*05” tragen. Warum diese Abweichung bei Schlafwandlern besonders häufig vorkommt, konnten die Forscher in der Studie jedoch nicht klären.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
Teilen: