Scheidungskinder kommen mit ihrer Situation meist besser zurecht, wenn sie bei beiden Elternteilen aufwachsen. Leben sie hingegen nur bei der Mutter oder beim Vater, kann dies für ihre Entwicklung ein Nachteil sein. Das schreibt der amerikanische Psychologe Robert Bauserman im “Journal of Family Psychology” (Bd. 16, Nr. 1) nach einer Analyse von 33 Studien mit mehr als 2.800 Kindern.
Kinder, die mit dem Vater und mit der Mutter in engem Kontakt stehen, entwickeln demnach weniger Verhaltensstörungen und sind besser in der Schule als Kinder mit nur einem Elternteil. Offenbar fördere es die Entwicklung der Persönlichkeit, wenn beide Eltern rege am Leben der Kinder teilnehmen, sagt Bauserman.
Auf jeden Einzelfall übertragbar seien die Ergebnisse freilich nicht, warnt der Psychologe. Leide der Vater oder die Mutter etwa unter schweren persönlichen Problemen, sei es häufig besser, die Erziehung überwiegend in die Hände des anderen, stabileren Elternteils zu legen.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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