Die roten Flecken, die sich häufig auf der Haut von Neugeborenen bilden, sind eine vorsorgende Reaktion des Immunsystems zur Abwehr unbekannter Keime. Das hat eine Forscherin am schwedischen Astrid-Lindgren-Kinderkrankenhaus in Stockholm herausgefunden und damit ein medizinisches Rätsel gelöst, das Ärzte schon vor zweitausend Jahren im heutigen Irak beschäftigte.
Das Immunsystem des Kindes bereitet sich schon im Bauch der Mutter auf die Konfrontation mit einer neuen Umgebung vor, erklärt die Medizinerin Giovanna Marchini in einer Mitteilung des schwedischen Wissenschaftsrats. Um die zahlreichen Keime abwehren zu können, aktiviert der Körper des Kindes bei der Geburt in Windeseile eine Abwehrfront an der Haut.
Das Immunsystem schickt dazu zahlreiche weiße Blutkörperchen in die Hautregionen. Außerdem produziert es Stoffe, die auf der Haut wie ein natürliches Antibiotikum wirken. “Unsere Studien haben gezeigt, dass Neugeborene enorme Kapazitäten besitzen, um Bakterien abzuwehren. Die Reaktionen sind so mächtig, dass wir sie mit bloßem Auge als rote Flecken erkennen können”, erklärt Marchini.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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