Vögel und Säugetiere sind dafür bekannt, Früchte zu fressen und anschließend die darin enthaltenen Samen zu verbreiten. Doch diese Rolle können auch eher überraschend wirkende Wesen übernehmen, berichten Forschende: Sie haben die Kellerassel als das nun kleinste bekannte Tier identifiziert, das Pflanzensamen verbreitet, die zuvor über den Verzehr von Früchten aufgenommen wurden. Die Entdeckung verdeutlicht erneut, wie komplex die Bedeutung von wirbellosen Tieren in Ökosystemen sein kann, sagen die Wissenschaftler.
Endozoochorie heißt der Fachausdruck: Viele prominente Pflanzen nutzen dieses Konzept, um für ihre Verbreitung zu sorgen. Erdbeere, Kirsche und Co. bieten dabei bestimmten Tierarten nahrhafte und oft auffallend gefärbte Früchte an. Beim Verzehr nehmen sie dann auch die darin enthaltenen Samen auf, die extra robust gestaltet sind, um den Verdauungstrakt unbeschadet passieren zu können. So werden sie dann an teils weit von der Mutterpflanze entfernten Orten wieder ausgeschieden – inklusive einer Portion „Dünger“ als Starthilfe nach der Keimung.