Vor allem bei plastischen Veränderungen der Brust, des Bauches und des Gesichtes kann Rauchen die Erfolgsaussichten der chirurgischen Eingriffe erheblich vermindern. Deshalb appellieren Jeffrey Krueger und Rod Rohrich von der Texas University in Dallas an plastische Chirurgen, vor einem geplanten Eingriff ein Rauchverbot zu verhängen. Im Fachblatt Plastic and Reconstructive Surgery legen sie dar, welche Gefahren der Tabakkonsum für die Patienten hat.
Demnach sind es die Konzentrationen von Nikotin, Kohlenmonoxid und anderer im Tabak enthaltener Gifte, die den Prozess der Wundheilung beeinträchtigen. Bei Prozeduren wie Brustvergrößerungen und Rekonstruktionen und der Hautstraffung am Bauch und im Gesicht werden großflächig Hautpartien einbezogen, was die Gefahr von Komplikationen bei der Wundheilung erhöht. In einer unlängst durchgeführten Studie an Frauen, die eine Brustrekonstruktion nach einer Brustamputation durchlaufen hatten, zeigte sich, dass Raucherinnen in der Folgezeit häufiger unter Nekrosen, einem lokalen Gewebstod, in den operierten Hautregionen litten.
Die Empfehlung der Ärzte ist es, bei Rauchern keine derartigen Eingriffe vorzunehmen oder ihren Patienten ein mindestens vierwöchiges Rauchverbot für den Zeitraum vor und nach der Operation aufzuerlegen. Mit einer solchen Politik könnten die Chirurgen zu einer Verminderung von postoperativen Komplikationen beitragen und ihren Patienten ein längeres und gesünderes Leben ermöglichen.
Marion Herzog
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