Anhand ihrer umfassenden Analysen konnten die Forscher um Beatrice Hahn von der University of Alabama in Birmingham diese These nun jedoch widerlegen: Sie untersuchten Gensequenzen aus fast 3.000 gesammelten Fäkalproben von wildlebenden Schimpansen, Bonobos sowie von zwei Gorillaarten (Gorilla beringei und Gorilla gorilla). Außerdem identifizierten sie die Tiere, die sich mit verschiedenen Plasmodium-Stämmen infiziert hatten.
Das Ergebnis: Unter den Bonobos und den Gorillas der Familie Gorilla beringei gab es überhaupt keine Infektionen, bei den Schimpansen und der Gorillafamilie Gorilla gorilla jedoch waren bis zu 50 Prozent von verschiedenen Malariaerregern befallen. Wie sich herausstellte war einer der Plasmodium-Stämme bei den betroffenen Gorillas nahezu identisch mit der den Menschen befallenden Plasmodium-Variante.
Die enge Verwandtschaft zwischen den beiden Erregern deutet nach Einschätzung der Wissenschaftler darauf hin, dass der Malariaparasit vom Gorilla durch eine Wirt-zu-Wirt-Übertragung direkt zum Menschen gelangt ist. Zudem müsse die Gorilla-Mensch-Übertragung in relativ junger Vergangenheit stattgefunden haben. Bislang ist jedoch unklar, wann genau der Erreger auf den Menschen übergesprungen ist und ob die großen Affen eine gefährliche Quelle für immer wiederkehrende Infektionen beim Menschen sein könnten. Weitere Untersuchungen sollen darüber Aufschluss geben.