Wenn kleine Kinder an schweren Erkrankungen der Atemwege leiden, könnten Pilzsporen im Haus ein wichtiger Auslöser sein. Das schreiben amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (Bd. 168, S. 232).
Dass feuchte Räume im Haus
Atemwegserkrankungen wie Asthma, Lungenentzündung, Krupp-Husten und chronische Bronchitis bei Kindern begünstigen, ist schon lange bekannt ? nicht jedoch, warum das so ist. Wissenschaftler von der Harvard-Universität und vom Tufts Medical-Center in Boston konnten nun die Übeltäter identifizieren: Wo die Kinder häufig an Atemwegserkrankungen litten, fanden sie auch eine hohe Konzentration an Pilzen und Pilzsporen.
Auf Grund ihrer Ergebnisse warnen die Forscher um Diane R. Gould jedoch auch Familien, in deren Häusern keine Feuchtigkeit zu finden ist. Auch Pilze wie der Schimmelpilz Penicillium oder im Staub vorkommende Arten könnten das Erkrankungsrisiko erhöhen. Problematisch sei die Pilzbelastung, nicht die Feuchtigkeit, sagt Gould. Um das wirkliche Risiko für Kinder bestimmen zu können, sollten Eltern auf jeden Fall den Pilzbefall in ihrem Haus messen lassen, empfehlen die Wissenschaftler.
Wie genau die Pilze wirken, konnten die Mediziner noch nicht aufklären. Sie vermuten jedoch, dass Pilzbestandteile die Schleimhäute reizen oder die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel