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Pilze: Die unterschätzte Großmacht im Visier

Erde & Umwelt

Pilze: Die unterschätzte Großmacht im Visier
Die Strukturen vieler pilzlicher Organismen werden erst durch Vergrößerungen deutlich. Im Bild: Mikroskopische Aufnahme eines Penicillium-Pilzes. © alanphillips/iStock

Vom Hutpilz über die globalen Player im Kohlenstoffkreislauf bis zu den Krankheitserregern: Die ökologische, kulturelle und medizinische Bedeutung der pilzlichen Organismen der Erde ist enorm. In der Oktober-Ausgabe wirft bild der wissenschaft Licht auf die faszinierende Welt dieser oft wenig beachteten Lebewesen.

Wenn wir an die Tier- oder Pflanzenwelt denken, taucht die enorme Vielfalt und Bedeutung dieser Lebewesen vor unserem geistigen Auge auf. Das Reich der Pilze ist den meisten Menschen dagegen eher fremd. Oft wird der Begriff nur mit den Fruchtkörpern der Hut-Pilzarten wie Champignon und Co. assoziiert oder mit dem Schimmel im Marmeladenglas und an der feuchten Wand. Doch die Welt der sogenannten Fungi hat weit mehr zu bieten. Denn es handelt sich neben Tieren und Pflanzen um nicht weniger als den dritten Hauptstamm der mehrzelligen Lebewesen. Im Lauf ihrer langen Entwicklungsgeschichte haben diese Organismen eine riesige Vielfalt an Gruppen und Arten mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen hervorgebracht. Die Pilze spielen dadurch eine wichtige Rolle in der Natur – und auch für den Menschen.

Im ersten Artikel des dreiteiligen Titelthemas beleuchtet die bdw-Autorin Juliette Irmer diese komplexe Bedeutung. Sie rückt dabei zunächst die ökologischen Aspekte in den Fokus: Bestimmte Pilzarten spielen eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde und damit für den Klimawandel. Neben ihrer Funktion beim Ab- und Aufbau von Biomasse fördern einige Arten seit Urzeiten auch das Pflanzenwachstum: Bis zu 90 Prozent aller Landpflanzen gehen eine Lebensgemeinschaft mit Mykorrhizapilzen ein.

Die Autorin berichtet auch über die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die unterschiedlichen Formen von Pilzen. So zeichnet sich etwa ab, dass die Erderwärmung die Verbreitung von pilzlichen Krankheitserregern in der Landwirtschaft fördern kann. Im Fokus des Artikels „Flora. Fauna. FUNGA.“ stehen außerdem die Bemühungen, das bisher zu wenig erforschte Reich der Pilze besser zu verstehen.

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Fungi-Archäologie und Problem-Pilze

Anschließend rückt die bdw-Autorin Bettina Wurche die kulturelle Bedeutung und Geschichte der Nutzung von Pilzen in den Fokus. Die Wurzeln ihrer Rolle als Nahrungs-, Heil- und Rauschmittel reichen demnach tief. Die Erforschung der Nutzungsgeschichte von Pilzen ist allerdings mit speziellen Herausforderungen verbunden, berichtet die Autorin. Archäologen haben deshalb sogar ein Netzwerk zur besseren Untersuchung der Mensch-Pilz-Beziehungen gegründet. Außerdem beleuchtet Wurche im Artikel „Was Pilze erzählen“ einen problematischen Aspekt, der bestimmten Pilzen in der Archäologie zukommen kann: Sie zersetzen Objekte aus organischem Material.

Auch im dritten Beitrag zum Titelthemas geht es um Pilze der problematischen Art: Die bdw-Autorin Susanne Donner berichtet über pilzliche Krankheitserreger beim Menschen. Es handelt sich dabei um eine wachsende Herausforderung für die Medizin. Denn pathogene Arten wie Candida auris, Aspergillus fumigatus und Cryptococcus neoformans sind derzeit auf dem Vormarsch. Sie können vor allem bei immunschwachen Menschen Lungen- und Hirnhautentzündungen sowie Blutvergiftungen auslösen. Die Autorin beleuchtet, aus welchen Gründen sich Pilzinfektionen momentan verstärkt ausbreiten können und warum ihre Bekämpfung so schwierig ist. Eine große Bedeutung kommt deshalb der Prävention zu: Das Risiko für Pilzinfektionen könnte durch gezielte Stärkung einer gesunden Mikrobengemeinschaft im Körper eingeschränkt werden, berichtet Donner im Artikel „Bedrohliche Pilze“.

Die Beiträge zum Titelthema „Die Macht der Pilze“ können Sie im Rahmen eines bdw+ Abonnements online lesen, oder Sie finden sie in der Oktober-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 20. September im Handel erhältlich ist.

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