“Die Siebenjahres-Regel ist tsächlich nur eine sehr grobe Annäherung”, sagt Joachim Fritz von der Kleintierklinik am Landratsamt Heilbronn, “vor allem deshalb, weil die Lebenserwartung sowohl unter Hunden als auch bei den Katzen sehr stark variiert”, erklärt der Veterinär. Beim Hund hängt sie stark von der Rasse ab – kleine werden alt, große Hunde erreichen dagegen in der Regel ein vergleichsweise geringes Alter. Konkret: Eine Dogge wird beispielsweise häufig nur acht Jahre alt, ein Dackel kann aber durchaus über 15 werden. “Nach der Siebenjahres-Regel würde das heißen, dass die einen immer sehr jung und die anderen im Methusalem-Alter sterben”, sagt der Veterinär.
Unstimmig in der Jugend und bei den Rekorden
Im Gegensatz zur Regel bei den Hunden, hängt die Lebenserwartung bei den Katzen stark von ihrer Lebensweise ab: Reine Wohnungskatzen erreichen häufig 15 und mehr Jahre, wenn sie dagegen Freigänger sind, werden sie durchschnittlich nur fünf Jahre alt. Ob sie kastriert sind oder nicht, spielt ebenfalls eine Rolle bei der Lebenserwartung: “Kastrierte Katzen sind nicht so wild und draufgängerisch – das verlängert das Leben”, so Joachim Fritz.
Ein Schwachpunkt der Siebenjahres-Regel ist auch, dass Hund und Katze ganz anders altern als der Mensch, denn sie entwickeln sich deutlich schneller: “Nach einem Jahr sind sie bereits im Teenager-Alter, also etwa wie ein 14-jähriger Jugendlicher”, sagt Joachim Fritz. Am Anfang des Lebens passt die Siebenjahresregel deshalb nicht und auch nicht, was die Altersrekorde betrifft: Die älteste Katze der Welt soll 36 Jahre erreicht haben – nach der Siebenjahres-Regel würde das völlig absurden 252 Menschenjahren entsprechen.
Haben Sie auch eine Frage? Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an: