Rapsweißlinge haben jedoch eine weitere Nährstoffquelle, wie Jovanne Mevi-Schütz und Andreas Erhardt von der Universität von Basel nun entdeckten. Den Insektenforschern war aufgefallen, dass die Schmetterlinge zwar grundsätzlich Nektar mit einem hohen Aminosäuregehalt einem weniger nährreichen vorzogen, diese Vorliebe jedoch nicht mehr so stark ausgeprägt war, nachdem die Weibchen sich gepaart hatten. Noch weniger Wert auf gutes Futter legten Schmetterlingsdamen, die bereits mehrfach begattet worden waren. Interessanterweise waren aber genau diese Insekten am langlebigsten und auch am fruchtbarsten.
Der Grund ist ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk, das die Weibchen bei jeder Paarung von ihrem Partner erhalten: Die so genannten Samenpakete enthalten nämlich neben den Samenzellen auch Aminosäuren, Fette, Kohlenhydrate, Salze und sogar Wasser. Die Weibchen können diese Nährstoffe aufnehmen und sie verwerten, beispielsweise um mehr und größere Eier zu produzieren. Sind die Nährstoffe aufgebraucht, muss das Weibchen sich das nächste Männchen suchen ? oder wieder Nektar sammeln.