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Operation macht Schluss mit Migräne

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Operation macht Schluss mit Migräne
Migränepatienten könnten von einer Operation profitieren, bei der Muskeln in Stirn oder Nacken chirurgisch entfernt werden: In einer Studie amerikanischer Mediziner mit 125 Patienten verminderten solche Operationen bei mehr als 90 Prozent der Teilnehmer die Schmerzattacken. Bei gut der Hälfte davon habe der positive Effekt über mehr als ein Jahr angehalten, berichten Bahman Guyuron von der Case-Western-Reserve-Universität in Cleveland und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery (Bd. 115, S. 1).

Bei 100 der insgesamt 125 Migränepatienten injizierten die Mediziner das lähmende Nervengift Botulinumtoxin in verschiedene Stellen an der Stirn und im Nacken, um die Muskeln zu identifizieren, die den Kopfschmerz auslösten. Bei 89 der Probanden, bei denen vier Wochen nach dieser Behandlung eine Besserung der Symptome eingetreten war, wurden anschließend die entsprechenden Muskeln entfernt. 92 Prozent der Patienten berichteten nach der Operation über eine mindestens fünfzigprozentige Abnahme von Dauer, Häufigkeit oder Stärke der Migräneanfälle. 31 Prozent der Patienten waren nach Angaben der Ärzte sogar völlig beschwerdefrei.

In allen Fällen, in denen eine Besserung eingetreten war, profitierten die Patienten in ihrem täglichen Leben von der Behandlung, schreiben Guyuron und seine Kollegen. So reduzierten sich nicht nur die jährlichen Kosten für Medikamente und medizinische Dienste auf durchschnittlich ein Sechstel, auch die Anzahl der migränebedingten Fehltage nahm deutlich ab. Je nach Funktion des entfernten Muskels traten jedoch Nebenwirklungen wie eine vorübergehende Trockenheit der Nasenschleimhaut, verstärkte Schleimbildung in der Nase, Jucken der Kopfhaut und Haarausfall auf.

Die Operationen sind unter Medizinern jedoch sehr umstritten, da noch keine Langzeiterfahrungen vorliegen und sie außerdem nur bei einigen wenigen Patienten überhaupt einen Erfolg versprechen. In Deutschland werden sie nur in wenigen Kliniken durchgeführt und von den Krankenkassen nicht bezahlt.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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