Über Jahrzehnte galt der arktische Permafrost als beständig und wurde daher unbesorgt als Müllgrube für teilweise hochgiftige Abfälle aus der Industrie und der Öl- und Gasförderung genutzt. Doch jetzt taut der Permafrost an vielen Stellen auf – und die in ihm vergrabenen Altlasten drohen freigesetzt zu werden. Welche Gefahr von solchen Permafrost-Müllhalden ausgeht und wie sich das Risiko für die Umwelt bei ihrem Freischmelzen minimieren lässt, untersucht ein Forschungsteam zurzeit im Nordwesten Kanadas.
Die dauerhaft gefrorenen Böden der arktischen Permafrostgebiete prägen fast die gesamte Arktis. Diese teils mehrere hundert Meter dicken Schichten tauen selbst im Sommer nur oberflächlich auf und galten daher lange Zeit als langfristig stabil. In der Arktis bildet der Permafrostboden daher das Fundament für Häuser, Straßen, Eisenbahnstrecken oder industrielle Infrastruktur, er wurde aber auch jahrzehntelang als Müllkippe für Abfälle aller Art genutzt. Die Spanne reicht von schwermetallhaltigen Bergbauabfällen über giftige Bohrschlämme bis hin zu radioaktivem Müll,