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Nuckeln hält Babys am Leben

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Nuckeln hält Babys am Leben
Kleinkinder schlafen mit dem Schnuller sicherer: Ihr Risiko, am so genannten plötzlichen Kindstod zu sterben, ist deutlich reduziert. Das entdeckten amerikanische Wissenschaftler einer gemeinnützigen Gesundheitsgesellschaft. Da die Ursachen des plötzlichen Kindstods nicht genau bekannt sind, versuchen Forscher die einzelnen Risikofaktoren zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu empfehlen. Mit dem Schnuller als Präventivmaßnahme haben De-Kun Li und seine Kollegen nun eine Empfehlung wissenschaftlich bestätigt.

Für ihre Untersuchung befragten die Forscher die Eltern von 185 am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kindern nach deren Schlafgewohnheiten. Diese Angaben verglichen sie mit Daten zu 312 zufällig ausgesuchten gesunden Kindern. Damit können die Forscher Einflussgrößen wie Umweltbedingungen oder soziale Unterschiede herausfiltern und bewerten. Das Durchschnittsalter der verstorbenen sowie der gesunden Kinder lag bei rund drei Monaten. Aus dem Vergleich errechneten die Forscher, dass Kinder mit Schnuller ein bis zu 90 Prozent geringeres Risiko für den plötzlichen Kindstod haben wie Kinder ohne Schnuller. Offenbar kann der Schnuller dabei sogar den Einfluss anderer Risikofaktoren wie rauchende Mütter oder weiches Bettzeug reduzieren, zeigte die Auswertung.

Der plötzliche Kindstod ist für Babys bis zu einem Alter von einem Jahr die häufigste Todesursache. Starben im Jahr 1990 in Deutschland noch rund 1300 Kinder diesen mysteriösen Tod, so halfen Präventionsmaßnahmen die Zahl auf rund 300 im Jahr 2004 zu drücken. Erst im vergangenen Oktober veröffentlichte die renommierte amerikanische Akademie der Kinderärzte neue Empfehlungen, um die Zahl der Todesfälle noch weiter zu senken. Dazu zählt insbesondere die Rückenlage beim Schlafen, aber auch der Schnuller. Dieser sollte ab der vierten Lebenswoche beim Einschlafen verwendet werden, allerdings nicht mit Zwang.

De-Kun Li ( Kaiser Permanente, Oakland) et al.: British Medical Journal (Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1136/bmj.38671.640475.55) ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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