Der Wirkstoff ist ein neu zusammengesetztes Immunotoxin. “Wir haben aus einem Teil eines Antikörpers und einem Teil eines Toxins ein kleineres rekombinantes Immunotoxin gemacht, das schneller in den Tumor eindringen kann und weniger schädlich für den Organismus ist”, sagt der Leiter der Studie Robert Kreitman. Der monoklonale Mausantikörper sorgt dafür, dass das Medikament an ein Oberflächenprotein der Leukämiezellen bindet, die dann das Toxin abtötet. Das Toxin stammt aus dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa.
Bereits nach einem Behandlungszyklus zeigten sechs Patienten innerhalb von zwei Jahren keine Krankheitsanzeichen mehr. Fünf weitere gelten nach mehrmaliger Behandlung ebenfalls als vollständig geheilt. Bei zweien traten vorübergehend Blutgerinnsel in den Nieren auf, so dass die Therapie noch nicht abgeschlossen ist. “Wir hätten uns nie träumen lassen, dass fast alle Patienten vollständig geheilt würden”, sagt Ira Pastan, der Leiter der Arbeitsgruppe. Die Wissenschaftler haben inzwischen begonnen, das Immunotoxin auch zur Behandlung anderer Leukämieformen zu testen.